Sarkodie, der König von Accra

Accras König heißt Sarkodie. Obwohl er in Tema  – einer Hafenstadt, 30 km entfernt – geboren wurde, wird er „King of Accra“ genannt. Sarkodie eilt der Ruf voraus, der schnellste Rapper Ghanas zu sein. Fest steht: Er ist der berühmteste. Im Juni 2010 hat er bei den Ghana Music Awards abgeräumt – Best Artist of the Year, Best Rapper of the Year, Album of the Year und The Discovery of the Year.

Sarkodie macht „Hiplife“, das ghanaische Äquivalent zum US-Rap. Größtenteils ist „Hiplife“ ein Abziehbild des amerikanischen Hip-Hop: viel Bling-Bling, jede Menge Machismo und eine gehörige Portion Gangster oder „Nigga“ wie das in Ghana heißt. In Sarkodies Songs steckt aber noch ein bisschen mehr: Denn der König von Accra ist ein erklärter Patriot, er rappt in Twi und seine Lieblingsvokabel ist „development“.

Nicht sein berühmtester, aber vielleicht sein anspruchsvollster Song ist „Borga, Borga“. „Borga“ nennen die Ghanaer jemanden der im Ausland gelebt hat, einen Bonvivant, der, wenn er nach Afrika zurückkehrt, abschätzig auf seine Landsleute herabschaut und mit seinem neu gewonnenen Reichtum protzt. Sarkodie prangert diese Überheblichkeit an. Seiner Meinung nach sollte man nicht ins Ausland gehen, sondern im Gegenteil in Ghana bleiben und das Land voranbringen, es entwickeln.

Gleich in der ersten Strophe von “Borga, Borga” heißt es: “You people think it’s easy, but most of them are suffering/ I know a guy in Canada, and he’s begging for his food/ Most of the Borgas don’t say the truth/ Because if you really know how it is, you know life abroad sucks/ Stay in Ghana and you gonna sew and earn your money.

Und in Twi: Modwene sɛ ɛda fɔm, gyae nipa rebrɛ/ Obi te Canada, neɛ obɛi koraa, ɔsrɛ /Burgers yi bebree na ɛntaa nka nokore / Anka mobɛhunu sɛ amanɔne mpo yɛ fomkyerɛ/ Wote Ghana pam adeɛ nya wo sika.